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Nach dem Bericht der Europäischen Kommission vom Oktober 2004 leben 15 bis 20 Millionen Kurden in der Türkei und stellen somit ca. ein Viertel der Bevölkerung dieses Landes dar.
Wie jede andere historisch gewachsene menschliche Gemeinschaft haben auch die Kurden das Recht, in Würde auf dem Land ihrer Vorfahren zu leben, ihre Identität, Kultur und Sprache zu pflegen und sie uneingeschränkt ihren Kindern zu überliefern.
Nachdem ihnen während des gesamten 20. Jahrhunderts großes Unrecht widerfahren ist, setzen sie nun ihre Hoffnung auf die Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der Europäischen Union, in der sie vor allem einen multikulturellen Raum des Friedens, der Demokratie und des Pluralismus sehen. Aber um sich in diese Familie der Demokratien anschließen zu können, muss die Türkei zunächst selbst zu einer wirklichen Demokratie finden, die kulturelle Vielfalt und den politischen Pluralismus respektiert. Vor allem muss sie ihren kurdischen Bürgern Rechte einräumen, wie sie die Basken, Katalanen, Schotten, Samen, Südtiroler und Wallonen in den demokratischen Staaten Europas genießen und die sie selbst für die Türken auf Zypern einfordert.
Eine Politik, die mit zweierlei Maß misst, kann von der Öffentlichkeit nicht geduldet werden. Sie würde auch die Glaubwürdigkeit der Europäischen Union unterminieren und die türkische Regierung würde in den Augen der europäischen Öffentlichkeit in Misskredit kommen.
Der europäische Beitrittsprozess öffnet neue, vielversprechende Perspektiven einschließlich für Türken und Kurden und bietet die Möglichkeit für eine Aussöhnung aufgrund einer friedlichen Regelung der Kurdenfrage innerhalb der heutigen Landesgrenzen. Diese Chance kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Die Unterzeichner, die die kurdische Gesellschaft in ihrer politischen und kulturellen Vielfalt vertreten, sind der Auffassung, dass eine solche Einigung vor allem die folgenden Forderungen erfüllen muss:
Wir fordern die türkischen Behörden und die europäischen Regierungen dazu auf, den Kurden in der Türkei durch die Berücksichtigung ihrer berechtigten Anliegen um des regionalen Friedens und der regionalen Stabilität willen Gerechtigkeit zuteil werden zu lassen und die Erfüllung dieser Forderungen zu einem wesentlichen Kriterium für die Bewertung der Fortschritte der Türkei auf dem Wege zur Mitgliedschaft in die Europäischen Union zu erheben.
ERSTE UNTERZEICHNETE - TÜRKEI : Mehmet ABBASOGLU, ehemaliger Vorsitzender der demokratischen Volkspartei (Dehap); Songül Erol ABDIL Bürgermeister von Tunceli; Nesimi ADAY, Dichter, Schriftsteller; Müslüm AKALIN, Präsident der Anwaltskammer von Urfa (Edesse); Nilüfer AKBAL, Sängerin; Abdullah AKENGIN, Bürgermeister von Dicle; Abdullah AKIN, ehemaliger Bürgermeister von Batman; Ibrahim AKSOY, ehemaliger Abgeordneter von Malatya; Ihsan AKSOY, Schriftsteller; Haci AKYOL, Rechtsanwalt, ehemaliger Bürgermeister von Yazihan, Malatya; Mahmut ALINAK, ehemaliger Abgeordneter von Sirnak; Süleyman ANIK, Bürgermeister von Dargeçit, Mardin; Firat ANLI, Bürgermeister von Yenisehir, Diyarbakir; M. Nezir ARAS, Bürgermeister von Bulanik; Rusen ARSLAN, Jurist; Ismail ARSLAN, Bürgermeister von Ceylanpinar; Mehmet Ali ASLAN, Rechtsanwalt, ehemaliger Vorsitzender der türkischen Arbeiterpartei (TIP); Naci ASLAN, Abgeordneter von Agri; Sedat ASLANTAS, Rechtsanwalt, Generalsekretär der Menschenrechtsstiftung der Türkei; Fahrettin ASTAN, Bürgermeister von Besiri; Nuran ATLI, Bürgermeister von Mazidag; Mustafa AVCI, Generalsekretär der Angestelltengewerkschaft der öffentlichen Dienste (KESK); Eshat AYATA, Schriftsteller, Verleger; Sukran AYDIN, Bürgermeister von Bismil; Behrun AYGÖREN, ehemaliger Bürgermeister von Dicle; Hüseyin AYYILDIZ, Generalsekretär der Gewerkschaft der städtischen Angestellten der Türkei (Tüm-Belsen); Ihsan BABAOGLU, Sprecher der Plattform für die Demokratie, Diyarbakir; Tuncer BAKIRHAN, Vorsitzender der demokratischen Volkspartei (Dehap); Murat BATGI, Schauspieler; Osman BAYDEMIR, Bürgermeister von Diyarbakir; Seyhmus BAYHAN, Bürgermeister von Lice; Mehmet Celal BAYKARA, Präsident der Stiftung für die Erforschung der kurdischen Kultur (KÜRTKAV); Sefik BEYAZ, Präsident des kurdischen Instituts von Istanbul; Dr. Ekrem BILEK, ehemaliger Bürgermeister von Siirt; Nevzat BINGÖL, Journalist, Schriftsteller; Nadir BINGÖL, Bürgermeister von Ergani; Kemal BIRLIK, ehemaliger Abgeordneter von Sirnak; Murat BOZLAK, ehemaliger Vorsitzender der Partei der Demokratie des Volkes (Hadep); Ali BUCAK, Rechtsanwalt, Präsident des Kulturzentrums von Urfa; Aydin BUDAK, Bürgermeister von Cizre; Feridun ÇELIK, ehemaliger Bürgermeister von Diyarbakir; Demir ÇELIK, Bürgermeister von Varto; Ömer ÇETIN, Mitbegründer der Stiftung für die Sozialforschung (TOSAV); Yusuf ÇETIN, Präsident des Filmschauspielerverbands (Çasod); Murat CEYLAN, Bürgermeister von Kurtalan; Emrullah CIN, Bürgermeister von Viransehir; Muzaffer DEMIR, ehemaliger Abgeordneter von Mus; Selim DEMIR, Bürgermeister von Kozluk; Cafer DEMIR, Präsident der Elazig-Sektion des Menschenrechtsverbands; Ahmet Turan DEMIR, Vorsitzender der Partei der freien Gesellschaft (OTP); Abdullah DEMIRTAS, Bürgermeister von Suriçi, Diyarbakir; Hatip DICLE, ehemaliger Abgeordneter von Diyarbakir, ehemaliger Vorsitzender der Partei der Demokratie (DEP); Dr. Ilhan DIKEN, Präsident der Ärztekammer von Diyarbakir; Orhan DOGAN, ehemaliger Abgeordneter von Sirnak; Faik DURSUN, Bürgermeister von Beytülsebap; Dr. Tarik Ziya EKINCI, ehemaliger Abgeordneter von Diyarbakir, ehemaliger Generalsekretär der türkischen Arbeiterpartei (TIP); Tahsin EKINCI, Rechtsanwalt; Adnan EKMEN, ehemaliger Minister, ehemaliger Abgeordneter von Batman; Serafettin ELÇI, ehemaliger Minister, ehemaliger Abgeordneter von Mardin; Nuretttin ELHÜSEYNI, Schriftsteller, Übersetzer; Giyasettin EMRE, ehemaliger Abgeordneter von Mus; Hamit ENGIN, Bürgermeister von Hazro; Mehmet Ali EREN, ehemaliger Abgeordneter von Istanbul; Ahmet ERTAK, Bürgermeister von Sirnak; Enver ETE, Sprecher der Plattform für die Demokratie, Mardin; Mehmet Fuat FIRAT, ehemaliger Abgeordneter von Erzurum; Ümit FIRAT, Verleger, Schriftsteller; Ibrahim GÜÇLÜ, Rechtsanwalt; Nezir GÜLCAN, ehemaliger Bürgermeister von Kurtalan; Ahmet GÜMÜSTEKIN, Maler; Hasim HASIMI, ehemaliger Abgeordneter von Diyarbakir, ehemaliger Bürgermeister von Cizre; Dr. Necdet IPEKYÜZ, ehemaliger Präsident der Ärztekammer von Diyarbakir; M. Tahir KAHAMANER, Bürgermeister von Malazgirt; Hüseyin KALKAN, Bürgermeister von Batman; Ramazan KAPAN, Bürgermeister von Derik; Hasip KAPLAN, Rechtsanwalt; Seyhmus KARAHAN, ehemaliger Präsident der Union der Bauingenieure von Urfa; Zülküf KARATEKIN, Bürgermeister von Karapinar, Diyarbakir; Selahattin KAYA, ehemaliger Bürgermeister von Bingöl; Hasan KAYA, ehemaliger Präsident des kurdischen Instituts von Istanbul; Gülten KAYA, Musikverlegerin; Ferzende KAYA, Journalist; Mehmet KAYA, Bürgermeister von Kocaköy, Diyarbakir; Fikret KAYA, Bürgermeister von Silvan; Eren KESKIN, Präsidentin der Istanbul-Sektion des Menschenrechtsverbands (IHD); Abdullah KESKIN, Verleger; Abdullah KIRAN, Schriftsteller; Muhsin KIZILKAYA, Schriftsteller; Servet KOCAKAYA, Musiker; Muhsin KONUR, Bürgermeister von Silopi; Burhan KORHAN, Bürgermeister von Besiri; Mukkades KUBILAY, Bürgermeister von Dogubeyazid; Cabbar LEYGARA, ehemaliger Bürgermeister von Baglar, Diyarbakir; Ahmet MELIK, ehemaliger Abgeordneter von Urfa; Yilmaz ODABASI, Dichter; Hüsnü OKÇUOGLU, ehemaliger Abgeordneter von Istanbul; Dr. Selim ÖLÇER, ehemaliger Präsident der Union der Ärztekammern der Türkei; Eyüp Sabri ÖNCEL, Rechtsanwalt, ehemaliger Präsident der Anwaltskammer von Urfa; Esat ÖNER, Bürgermeister von Gercüs; Dr. Mahmut ORTAKAYA, ehemaliger Präsident der Ärztekammer von Diyarbakir; Celal OVAT, Präsident der Gewerkschaft DIS-GIDA IS; Selim ÖZALP, ehemaliger Bürgermeister von Siirt; Sahabettin ÖZARSLANER, ehemaliger Bürgermeister von Van; Mustafa ÖZER, Rechtsanwalt, ehemaliger Präsident der Anwaltskammer von Diyarbakir; Hicri ÖZGÖREN, Dichter; Yurdusev ÖZSÖKMENLER, Bürgermeister von Baglar, Diyarbakir; Mesut ÖZTÜRK, ehemaliger Bürgermeister von Van; Fadil ÖZTÜRK, Dichter; Dr. Kemal PARLAK, Sprecher des Demokratischen Konsens und der Initiative für eine Lösung der Kurdenfrage (DEMOS); Selim SADAK, ehemaliger Abgeordneter von Sirnak; Resul SADAK, Bürgermeister von Idil; Ethem SAHIN, Bürgermeister von Suruç; Sirri SAKIK, ehemaliger Abgeordneter von Mus; Rahmi SALTUK, Musiker; Suzan SAMANCI, Schriftsteller; Menderes SAMANCILAR, Schauspieler; Mehmet SANRI, Verleger; Dr. Mehmet Emin SEVER, ehemaliger Abgeordneter von Mus; Yasar SEYMAN, Präsident der Pressegewerkschaft (BAS-SEN), ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der republikanischen Volkspartei (CHP); Enver SEZGIN, Schriftsteller; Emir Ali SIMSEK, Generalsekretär der Lehrergewerkschaft (Egitim-Sen); Cihan SINCAR, Bürgermeister von Kiziltepe; Mahmut SÖNMEZ , ehemaliger Abgeordneter von Bingöl; Mehmet TANHAN, Bürgermeister von Nusaybin; Sezgin TANRIKULU, Präsident der Anwaltskammer von Diyarbakir; Nimet TANRIKULU, Präsident des Kulturzentrums von Tunceli; Metin TEKÇE, Bürgermeister von Hakkari; Hursit TEKIN, Bürgermeister von Semdinli; Deniz TOPKAN, Sprecher der Plattform für die Demokratie, Batman; Ahmet TULGAR, Journalist; Ferhat TUNÇ, Musiker; Sehnaz TURAN, Rechtsanwältin, Präsidentin der Forschungsstiftung TOHAV; Ahmet TÜRK, ehemaliger Abgeordneter von Mardin; Sehmus ÜLEK, Rechtsanwalt, stellvertretender Präsident des Verbands der Menschenrechte MAZLUM-DER; Rojin ÜLKER, Sängerin; Mehmet UZUN, Schriftsteller; Behlül YAVUZ, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der Handels- und Handwerksunion von Diyarbakir; Feridun YAZAR, ehemaliger Bürgermeister von Urfa, ehemaliger Vorsitzender der Arbeiterpartei des Volkes (HEP); Canip YILDIRIM, Publizist; M. Salih YILDIZ, Bürgermeister von Yüksekova; Sedat YURTDAS, ehemaliger Abgeordneter von Diyarbakir; Mehdi ZANA, ehemaliger Bürgermeister von Diyarbakir; Leyla ZANA, ehemalige Abgeordnete von Diyarbakir, Sakharov-Preis des Europaparlaments; Veysi ZEYDANLIOGLU, Rechtsanwalt.
EUROPA : Aso AGACE, Leiterin des Internationalen Frauenzentrums für Bildung und Information, Berlin; Salih AKIN, Dozent an der Universität Rouen; Haci AKMAN, Professor an der Universität Bergen, Norwegen; Rohat ALAKOM, Schriftsteller, Schweden; Faruk ARAS, Publizist, Schweden; Nizamettin ARIÇ, Musiker und Filmregisseur, Berlin; Günay ASLAN, Journalist, Deutschland; Mustafa AYDOGAN, Schriftsteller, Schweden; Kazim BABA, Politiker, Deutschland; Hêlîn Evrim BABA, Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, Deutschland; Kurdo BAKSI, Journalist, Olof Palme Friedenspreisträger, Schweden; Riza BARAN, Vorsitzender des Gemeinderats von Friedrichhein-Kreuzberg, Berlin; Rojen BARNAS, Schriftsteller und Poet, Schweden; Hamit BOZARSLAN, Dozent an der Ecole des hautes études en sciences sociales, Paris; Sermin BOZARSLAN, Vorsitzende der Föderation der Verbände des Kurdistans in Schweden; Serhat BUCAK, Jurist, Deutschland; Yilmaz ÇAMLIBEL, Schriftsteller, Deutschland; Firat CEWERI, Schriftsteller und Verleger, Schweden; Ali ÇIFTÇI, Verleger, Schweden; Mûrad CIWAN, Wissenschaftler, Schweden; Faysal DAGLI, Journalist, Deutschland; Abdullrahman DURRE, ehemaliger Mufti von Diyarbakir, Deutschland; ELISHER, Schriftsteller, Schweden; Hasan Basri ELMAS, Dozent an der Universität Paris VIII, Frankreich; Derwesh FERHO, Präsident des kurdischen Instituts Brüssel; Stiftung der Kurden Anatoliens, Schweden; Stiftung für die kurdische Kultur in Stockholm; Gülistan GÜRBEY, Wissenschaftlerin, Deutschland, Metin INCESU, Vorsitzender von NAVEND-Zentrum für Kurdische Studien e.V., Bonn; Haydar ISIK, Journalist, Deutschland; Ahmet KAHRAMAN, Journalist, Deutschland; Yasar KAYA, ehemaliger Vorsitzender der DEP, Deutschland; Ilhan KIZILHAN, Dozent an der Universität Konstanz, Deutschland; Cahit MERVAN, Journalist, Deutschland; Hesenê METÊ, Schriftsteller, Schweden; Kendal NEZAN, Präsident des Institut kurde von Paris; Ozz NÛJEN, Schauspieler, Schweden; Nihal OTURAN, Forschungsingenieur, Frankreich; Mehmet Ali OTURAN, Professor, Frankreich; Nalin PEKGUL, Vorsitzende des Nationalen Verbands der sozialdemokratischen Frauen Schwedens, ehemalige Abgeordnete; Sivan PERWER, Musiker, Preisträger der Charles Cros Akademie, Deutschland; REMZI, Maler, Paris; Serdar ROSHAN, Schriftsteller, Schweden; Mehmet SAHIN, Koordinator des Dialog-Kreises, Deutschland; Giyasettin SAYAN, Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin, Deutschland; Abubekir SAYDAM, Geschäftsführer des Internationalen Zentrums für Menschenrechte der Kurden, Bonn; Nezir SEMMIKANLI, ehemaliger stellvertretender Bürgermeister von Çankaya-Ankara; Nizamettin TOGUÇ, ehemaliger Abgeordneter von Batman, Niederlande; Feleknas UCA, Europaabgeordnete, Deutschland; Ali YIGIT, ehemaliger Abgeordneter von Mardin, Vorsitzender von KONKURD, Niederlande; Kotan YILDIZ, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Hochschule Berlin, Deutschland; Kerim YILDIZ, Hauptgeschäftsführer des Kurdish Human Rights Project, London; Reso ZÎLAN, Sprachwissenschaftler, Schweden; Ahmed ZÎREK, Schauspieler, France.